Touren der besonderen Art, mit dem StreetKa Roadster erfahren.

Dienstag, Januar 16, 2007

Tour: Voralpen Winterzauber

Diese Strecke hat eine neue Referenz gesetzt. Jeder Streety sollte sie einmal gefahren sein. Nicht nur im Winter. Ehrlich.

Wir trafen uns im verschlafenen Sonthofen im Allgäu. Zu verschlafen. So richtig tote Hose. Die Urlauber leckten wahrscheinlich ihre Wunden ob des fehlenden Schnees und blieben erst mal etwas länger im Bett. Alles grün runherum bis in die Berge, die Luft noch feucht von der Nacht und eben: unglaublich ruhig.

Also herzliche Begrüssungs Bussi-Bussi-Bussi (nach Schweizer Art immer dreimal!) und nicht länger als nötig aufgehalten, rein in die Karre und direkt den Oberjoch-Pass in Angriff genommen.

Gab es jemals eine Strasse, welche extra für den Streety gebaut wurde: diese ist es. Kleine, giftige schnell wechselnde Turns wechseln sich mit langgezogenen Kehren ab. Das Ganze in einen wildromantischen Berghang hineingezaubert. Durch den Halbschatten von Tannengruppen zwirbeln wir uns nach oben. An der Oberkante ein kleiner Parkplatz mit Panorama-Aussicht zum nochmaligen Geniessen. Man guckt hinunter und möchte am liebsten unten in Bad Hindelang seinen Rucksack vergessen haben.

Die Fahrt geht weiter, rechts abgebogen in das Tannheimer Tal hinein. Österreich! Grosse Augen. Vignette? Pass? Ausweis? Geburtsurkunde? Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Freie Fahrt, an verlassenen Skiliften vorbei mit jämmerlichen Bändern aus festgefahrenem Schnee. Hätte es genug davon, hier wäre jetzt der grosse Rummel am Toben. So aber: grosse Tristesse und nur ein minimaler Duft von Schnee.

Ein breit auslaufendes Hochtal macht sich auf. Eigentlich ist dieses im Winter ein Eldorado für Skilangläufer, im Sommer für Wanderer. Wir carven auf der verlassenen Strasse, gleiten auf der Ebene flink dahin.

Direkt am Ende der Ausbaustrecke geht es links in ein verschlafenes Dorf. Stehen die gar nie mehr auf hier? Die gut ausgebaute und fliessende Strasse führt hinunter Richtung Pfronten. Auf dem Weg wieder diese lustigen Kuhgatter - drrrrrrrrrrd. Kühe sind nicht zu sehen.


Wir folgen der Beschilderung nach den Königsschlössern, bald tauchen sie unmitelbar vor uns auf. Die verwirrenden Parkbeschilderung ignorierend stellen wir die Kutschen direkt unterhalb dem Schloss Hohenschwangau ab. Ein königliches Gefühl überkommt einen. Wir gucken kurz vor zum ungemein idyllisch gelegenen Alpsee und erfreuen uns den auch zu dieser Jahreszeit überwiegend japanischen Touristen (am Schloss dann später zahlenmässig offenbar hart von Gästen aus Russland konkurriert).

Den Weg hinauf nach Neuschwanstein kann man zu Fuss in Angriff nehmen oder eine der zahlreichen Pferdekutschen bemühen. Die ausgiebig biologischen Duftwoklen vorbeiziehender Gespanne bestärken uns in der Richtigkeit der ersteren Variante.

Lieblich ist sie anzuschauen, die unglaublich kurzzeitige Residenz des "Märchenkönigs" Ludwig II. von Bayern. Sissi-Postkarten gibt es auch zu kaufen, was will das Herz da mehr. Gleich unterhalb des Schlosses lässt sich im Schlossgarten nicht gerade ausgesprochen gut (keinesfalls königlich), aber imemrhin zu annehmbaren Preisen verpflegen.

Die Fahrt geht weiter, ein kurzes Stück des Weges zurück und dann gen Süden. Die Strecke bis zum Plansee lässt sich auf der "Pickerl"-befreiten Schnellstrasse zügig bewältigen.

Links und rechts erheben sich mittlerweile schon recht ordentliche Gipfel. Mit der Abzweigung zum Plansee wird es wieder wild-romantisch. Die Strasse schlängelt sich in einem engen Tal hinunter zum See, welcher sich schliesslich als eine Offenbarung darlegt. Zwischen den steilen Flanken der Berge und dem geheimnisvoll smaragdgrün schimmernden See zwängt sie die Fahrstrasse am Ufer entlang. Hier ist ein Ort um unbeschwert die Seele baumeln zu lassen, sei es in lockerer Fahrt oder beim Aussteigen und Relaxen am kiessigen Ufer. Und immer wieder dieses unglaublich klare Wasser mit seinem tiefgrünen Schimmer. Ewig weit kann man bis auf den Boden des Sees blicken.

Weiter geht es auf der Strasse, der einzigen weit und breit, ein Tal entlang durch Wälder und Abschnitte von Geröllhalden aus den umgebenden Bergen, bald durch einen Wildbach begleitet, bis dann bei Ettal mit der Auffahrt zur B23 die Zivilisation zurückkehrt. Letztere führt uns immer noch kurvig einen Berghang hinab ins Tal und auf einer Schnellstrasse nach Garmisch.

In Partenkrichen entdeckten wir per Zufall eine gutes Eiskaffee. Der beste Ort beim Schlemmen den Tag ausklingen zu lassen.

Eine beeindruckende Tour: landschaftlich grandios, relaxed and mit Fun zu fahren und ein entspanntes Klima zum geniessen. Was will man mehr.

Die Bilder zur Tour

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