Touren der besonderen Art, mit dem StreetKa Roadster erfahren.

Montag, Juli 24, 2006

Ich Navi

Ich bin nun "engadget". Endlich. Mit diesem gemeinhin als unglaublich unerlässlich tituliertem elektronischen Helferlein bestückt. Niemals wieder sich mit der geographischen Situationsplanung beschäftigen. Keine Routenmerkmale einprägen, Städtenamenlisten studieren. Ich gebe mein Ziel ein und werde geführt.

Selbstaufgabe?

Nachdem ich ein (too) long-term Engagement beeendete, steigt die Chance, mit dem Streety vermehrt bislang unentdecktes Land zu erfahren. Um Konzentration und Nerven zu schonen soll dieses Helferlein dienen, bei der Routenwahl zu assistieren.

Standalone-Geräte a la TomTom etc. erschienen mir im Preis-Leistungs-Verhältnis nie angemessen, auch Jahre nach ihrer Einführung nicht. Eine Smartphone-Lösung scheiterte am fehlenden Smartphone. Das Produkt meiner Wahl: Motorola A780. Telefon und Navigation inkl. GPS-Empfänger alles in einem. Software: ALK CoPilot. In Verbindung mit einer Vertragsverlängerung beim Telefonieanbieter eine bezahlbare Lösung.

Fazit: Das Telefon ist ok. Der Bluetooth-Stack scheint etwas wackelig, was man aber bei einem Gerät auf Linux-Basis auch heute noch erwarten muss. Die integrierte Kamera taugt nicht viel, man sieht ein paar Bilder davon ab und zu auf meinen Flickr Seiten.

Die Anbringung im StreetKa ist noch tricky, weil es viele abgerundete und gewölbte Flächen gibt, nicht gerade praktisch für eine Saugnapfhalterung. An der Windschutzscheibe möchte ich das Gerät nicht haben, weil es zu viel von der Sicht nimmt, ein Nachteil der durch die zwingend offene Klappe am Telefon entsteht.

Zuerst fand ich eine Lösung, indem ich den Arm mit einem Plastikteller am hinteren Schliessfach befestigte. Man hört die Anweisungen gut und guckt nur ab und zu für die Orientierung seitlich auf den Bildschirm. Die Positionierung garantiert zudem einen optimalen GPS-Empfang.

Mit den neuen Sitzen bin jedoch ich ein ganzes Stück nach vorne gerutscht, es war nur noch eine rein aktustische Kommunikation möglich. Leider ist Computer-Susi nicht ganz so einwandfrei in ihren Anweisungen wie eswünschenswert wäre. Die typische Mann-Frau-Diskommunikation wahrscheinlich.

Mein Lieblings-Platz ist derzeit die metallene Fläche an der Beifahrertür oberhalb des Griffs. Guter Einblick auf das Display, Verständigung noch ok. Nur die obere Strebe der Windschutzscheibe scheint sich unter schlechten Empfangsbedingungen (enge Alpentäler) zusätzlich negativ auf den GPS Empfang auszuwirken.

Verändert das Navi das Fahrverhalten?
Wenn man einfach nur an einen bestimmten Ort will: sicherlich. Für den Berufsverkehr in unbekanntes Gebiet ist es tatsächlich eine grosse Erleichterung, nicht permanent auf der Suche nach passenden Wegweisern zu sein und diese in Einklang mit der ständig umher und unter den Sitz rutschenden Karte zu bringen. Man kann statt dessen mal einen entspannten Blick rechts oder links wagen und etwas von der Umgebung wahrnehmen.

Eine Umgebung, die man aber nicht mehr kennt, weil der Weg zum Ziel unwichtig geworden ist. "Der Weg ist das Ziel" gilt nicht mehr. Entsprechend taugt das Navi für die Freizeit wenig. Einem Computer, dessen einzige Bestimmung in der Optimierung der täglichen Prozesse liegt, beizubringen, dass er einmal nicht optimieren soll, bedarf schon einiger Vorarbeit zu Hause am PC. Zeit, die man sich besser spart, weil man doch, trotz engmaschig vorgegebener Waypoints in's Glück, Susi's permanentes "Wenn möglich, bitte wenden" nicht mehr hören mag.

Ich will nicht wenden, das habe ich schon gesehen.

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